18. – 19.06.2014 Nachtfahrt von Sudureyri nach Olafsvik 103 sm

Sudureyri ist ein kleines Dorf mit einem kleinen Hafen voller Fischerboote. Der einzige Platz für uns war an der Tankstelle. Wir entschlossen uns zur nächsten Nachtfahrt nach Olafsvik. Und wir wollten segeln – dem Westwind zum Trotz.

Einzig freier Platz an der Tankstelle

Einzig freier Platz an der Tankstelle

Mit wenig Wind und Gegenströmung schafften wir in knapp sieben Stunden 27 sm. Von unserer Route waren das 20 sm. Super! Motor an, weil wir in Olafsvik sein wollten, bevor der Wind auf Süd dreht – wieder gegenan.
Um 22.45 Uhr passierten wir den westlichsten Punkt Islands und verließen die Westfjorde. Als wir uns zuvor dem westlichen Kap näherten, war es fast windstill. Das Wasser brodelte, ab und zu bauten sich grobe Wellen auf. Das ist ungewöhnlich, da normalerweise der Wind das Wasser bewegt. In dieser Ecke sind mächtige Strömungen am Werk – der Motor kämpfte gegen über drei Kn Gegenströmung an. So hatten wir lange Zeit, die dunklen Basaltberge zu betrachten. Mächtig und schroff erhoben sie sich steil aus dem Meer, um ihre Gipfel hingen Nebelschwaden – ein archaischer Anblick. Der Motor kämpfte und kämpfte.
Dann waren wir durch. Der Wind kam aus SW, später WSW; wir segelten mit vorlichem Wind und durchschnittlich sechs Knoten Fahrt Olafsvik entgegen. Ein schönes ruhiges Segeln. Walter störte es kaum, dass es die ganze Nacht nieselte. „Hauptsache segeln,“ meinte er.
Kurz vor sieben Uhr legten wir an der Hafenmauer an. Wir haben eine Tide von 2,5 m. Beim dänischen Segler Henrik, der uns viele Tipps gegeben hat, waren es vor zwei Jahren vier Meter, vermutlich war bei ihm Springzeit. Doch auch wir klettern zu Niedrigwasser an einer Leiter senkrecht nach oben.

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