21. – 22.06.2014 Nachtfahrt von Olafsvik nach Reykjavik 87 sm

Für Montag wurde viel Wind vorhergesagt, leider aus Süd. Für uns hätte das gegenan bedeutet. Deshalb entschlossen wir uns, schon einen Tag früher als geplant nach Reykjavik zu segeln.
Anfangs kam der Wind aus NNW direkt auf uns zu, drehte dann auf NW, später N, nahm zu auf fünf Bft und wir segelten mit der Genua bis Reykjavik. Das war Raumwind – Kurs und genug Windgeschwindigkeit, das Richtige für eine Nachtfahrt.
Gegen 22.30 Uhr kam uns ein Segelboot entgegen – ein ungewohnter Anblick. Ich erinnere mich nicht daran, wo wir zuletzt eines gesehen haben. Es fuhr dicht unter Land mit Motor; Wind, Welle und Strömung – alles gegenan. Mein Mitgefühl galt der Crew, wir kennen das zur Genüge.
Im Lauf der Nacht drehte der Wind weiter auf W, behielt zum Glück fünf Bft bei. Das war mehr als wir erwartet haben. Der Wetterbericht hatte 3 – 4 Bft angekündigt.
Reykjavik war schon lange in Sicht, als wir einen Orca sahen. Immer wieder stieß er senkrecht aus dem Wasser empor, sein weißer Bauch blitzte auf, mit Wucht ließ er sich wieder ins Wasser fallen.
Walter beobachtete gegen 4.30 Uhr Delfine. Ich war leider zu müde um aufzustehen.
Walter berichtet:
Neben dem Boot tauchte plötzlich aus einer Schaumkrone heraus eine Flosse auf – und schon waren wir umringt von einer Herde Delfine. In Gruppen von 2 oder 3 Tieren schwammen sie neben der Snow Goose her, oder gingen auf Kollisionskurs. Man sagt, Delfine reiben sich aus Lust am Schiffsrumpf. Bei uns genossen sie das wohl sehr, das ganze Schauspiel dauerte über eine Stunde.

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