10.08.2014 Von Vestmannaeyjar nach Höfn 153 sm

Abschied von den Westmänner – Inseln. Wir haben den Aufenthalt nochmal sehr genossen. Die steil abfallenden Felsen sind beeindruckend. Interessant ist die Insel Surtsey. Sie ist gesperrt, nur Wissenschaftler dürfen die  zwischen 1963 – 67 entstandene Insel betreten. Surtsey bietet den Biologen die einmalige Gelegenheit, die Ansiedlung von Pflanzen auf einem völlig vegetationslosen Felsen mitten auf dem Meer zu erforschen.
Die Fahrt nach Höfn war windarm, bis auf die letzte Stunde. Ein paar Seemeilen hofften wir, segeln zu können. Wir fingen bei 4 Bft an, doch eine Stunde nach dem Ablegen schlief der Wind fast ein – 2 Bft. Lange hatten wir 1 Kn Strömung gegen uns. Da half nur noch der Motor, mal wieder.
Aus heiterem Himmel, eine Stunde vor dem Anlegen, hatten wir plötzlich Wind aus NO und 7 – 8 Bft. Das war der Rest eines Starkwindgebietes über Höfn. Wir hatten Bedenken wegen der als anspruchvoll geltenden Hafeneinfahrt nach Höfn. Eine starke Strömung (Log bis 9 Kn) nahm uns mit. Walter meinte, eigentlich bräuchten wir keinen Motor.
Die Überfahrt war spannend. In Heimaey hatten wir beschlossen, nicht zu tanken. Das letzte Mal füllten wir den Tank in Reykjavik und hatten danach viele Motorstunden. Normalerweise sind wir sehr gewissenhaft, was einen vollen Tank angeht und entweder Walter oder ich sagen sonst, lass uns lieber tanken. Doch dieses Mal dachten wir Beide, das reicht schon. Vermutlich weil wir uns nach Grönland so viele Gedanken gemacht hatten, völlig unbegründet, wie sich im Nachhinein gezeigt hat.
Wir beobachteten ständig die Tankanzeige. Die Nadel bewegte sich beängstigend Richtung Reserve. Irgendwann leerten wir den Ersatzkanister in den Tank. Danach hätten wir keinen Diesel mehr gehabt. Nicht auszudenken, wenn in der Zufahrt nach Höfn der Tank leer gewesen wäre! Beruhigend für uns war, dass Reidar und seine Crew hinter uns her waren.
Zum Glück ging alles gut. So einen Stress werden wir in Zukunft wieder vermeiden, da sind wir uns sicher.

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