Um 6:00 sollte es losgehen. Ich war gespannt, wie meine ersten Ablege- und Schleusenmanöver alleine funktionieren würden. Pünktlich legte ich in Hartlepool vom Steg ab. Vor der Schleuse musste ich warten, bis Fischer ihre Boote beladen hatten. Alle Fender und Leinen vorbereitet und richtig platziert, machten die Manöver in der windgeschützten Marina, keine Schwierigkeiten.
Es wurde 6:30 bis ich aus der Schleuse ausfuhr. Das war der späteste Zeitpunkt um den hinter der Schleuse liegenden Kanal (Tiefe: 0,8 m bei Niedrigwasser) zu durchfahren. Ich fühlte mich schon etwas unangenehm, als der Tiefenmesser nur noch 2m anzeigte, was bei einem Tiefgang von 1,95 m nicht zu üppig ist. Ich wollte nicht früher gehen, weil ich bei Dunkelheit Bedenken wegen der Fischernetze hatte, die zu Hauf vor der Hafeneinfahrt ausgelegt sind.
Nachdem ich den Küstenbereich verlassen hatte, konnte ich Segel setzen und mich mit NW 3-4 auf den Weg machen.
Als ob sie meine Einsamkeit mildern wollte, begleitete mich eine Zeit lang eine Robbe, die regelmäßig den Kopf aus dem Wasser streckte und nach mir schaute.
Die erste Nacht war wunderschön – klarer Himmel, Sterne und Vollmond.
Die Strecke ist zugebaut mit Öltürmen. Daraus ergibt sich ein reger Verkehr von Tankern und Versorgungsschiffen. Dazu kommen noch die Frachter,
Passagierschiffe und die vielen Fischer. Man hat also immer was zu sehen.
Am Dienstagmorgen besuchte mich eine Taube, die sich, nachdem sie Körner gefrühstückt hatte, noch eine Stunde ausruhte, um sich dann rasch Richtung England weiter auf den Weg zu machen.
Am Mittwochmorgen legte der Wind auf N 5 – 6 zu. Auch die Wellen wurden zusehens unangenehmer. Jürgen, unsere Windfahne, hatte alle Mühe, die Snow Goose auf Kurs zu halten.
Als sich gegen Mittag der Wind etwas beruhigte, konnte ich entspannt Kurs Helgoland anlegen.
Im Vorfeld hatte ich mir Gedanken darüber gemacht, wie ich das Einhandsegeln über eine größere Strecke verkraften würde. Das Hauptthema war für mich das Schlafen. Fast 3 Tage ohne Schlaf – unmöglich. Ich beschloss, den von vielen Langzeitseglern praktizierten 20 Minuten-Schlaf auszuprobieren. Wenn ich das Bedürfnis hatte, stellte ich den Küchenwecker auf 20 Minuten und versuchte, zu schlafen. Wenn der Wecker klingelte, blickte ich mich um, überprüfte Plotter, Kurs und Segelstellung und wiederholte dieses, bis ich mich wieder fit fühlte. Zusätzlich war der AIS-Alarm aktiviert. Das hat wunderbar funktioniert und ich kam relativ entspannt in Helgoland an. Die anderen Dinge an Bord ergaben sich – Essen, wenn man Hunger hat, ….
Das ist allerdings nur möglich, wenn man eine verlässliche Selbststeueranlage hat. Unsere Windfahne „Jürgen“ hat auf der gesamten Strecke zuverlässig den Kurs gehalten – Kompliment an Windpilot.
Im Helgoländer Hafen erwarteten mich schon Gisela und Anja. Es war schön, die beiden vertrauten Gesichter zu sehen.
Am Ende kann ich sagen, dass das Einhandsegeln seinen Reiz hat, aber zu mehreren entspannter und besonders mit Gisela viel, viel schöner ist.
Suche
Archiv
- April 2016
- September 2015
- August 2015
- Juli 2015
- Juni 2015
- Mai 2015
- April 2015
- Oktober 2014
- September 2014
- August 2014
- Juli 2014
- Juni 2014
- Mai 2014
- März 2014
- Januar 2014
- November 2013
- September 2013
- August 2013
- Juli 2013
- Juni 2013
- Mai 2013
- April 2013
- Januar 2013
- Dezember 2012
- Oktober 2012
- September 2012
- August 2012
- Juli 2012
- Juni 2012
- Mai 2012
- März 2012
- November 2011
- Oktober 2011
- September 2011
- August 2011
- Juli 2011
- Juni 2011
- Mai 2011
- April 2011
- Januar 2011
- November 2010
- Oktober 2010
Links
Admin