Am Sonntag starteten wir in Laboe bei strahlendem Sonnenschein und kaltem Ostwind. Wettervorhersage 3-4 Bft, in Böen 5-6. (Bft ist die Abkürzung für Beaufort und bedeutet eine Seemeile pro Stunde. Eine Seemeile – sm – ist 1,852 km). Nicht schlecht- die Wettervorhersage- kann man segeln.
Kaum aus der Kieler Förde draußen, ließ der Wind nach, 2-3Bft. Das richtige Wetter, um unseren dritten Mann an Bord zum Einsatz zu bringen. Darf ich vorstellen? Mit an Bord ist Jürgen, eine Windfahnensteuerung. Er hat die Aufgabe, bei gesetzten Segeln ans Ruder zu gehen. Jürgen bemühte sich nach Kräften. Als jedoch der Wind noch weiter abnahm, kam Jürgen an seine Grenzen, auch er braucht Wind um zu segeln.
Nu gut, wir schickten Jürgen wieder in die Freiwache, hatten Wind um 2 Bft und dachten, nun wäre der richtige Zeitpunkt, um unseren neuen Parasailor in Betrieb zu nehmen. Herzlichen Dank an dieser Stelle an Jan vom Attersee, dank Deiner sehr freundlichen und professionellen Einweisung konnten wir das 105 qm große Segel prima handhaben. Weder der Parasailor noch Walter gingen über Bord!
Aber auch da ließ uns der Wind im Stich, mittlerweile hatten wir noch 2-5 Knoten Wind, (1 Knoten ist 1,852 sm/h), praktisch Flaute. Parasailor wieder eingepackt, wir fuhren unter Motor bis nach Orth auf Fehmarn.
In diesen Ort habe ich mich gleich verliebt. Er liegt am Rand eines riesigen Vogelschutzgebietes an der Orther Bucht, wir erkannten immerhin Schwäne und Enten. Begrüßt wird man vom Leuchtturm Flügge, ein rot-weißer schlanker Turm. Sattes Grün ist die Farbe der Felder, blau das Meer. Der Ort selber ist klein, ein paar Häuser, viele Kneipen und Ferienunterkünfte. Wir machten einen romantischen Spaziergang auf dem Deich zum Leuchtturm, brauchten ca. 40 Minuten bis dorthin und genossen die schon lange Abenddämmerung. Bis 21.15 Uhr ist es hier im Norden noch locker hell.