Sassnitz

Die Fahrt nach Sassnitz war unspektakuär, drei Bft, Wind aus SSO. Nach dem wir Kap Arkona umrundet hatten, kreuzten wir. Mal segelten wir auf die berühmte Kreidefelsen- Caspar David Friedrich sei Dank- zu, mal von ihnen weg. Irgendwann wurde der Wind noch weniger, die Perspektive auf die schöne Kreide änderte sich kaum noch. Kreuzen gegen Wind, der fast keiner mehr ist, bringt nicht vorwärts, Motor an.
In Sassnitz versagte zum ersten Mal unsere Bordliteratur. Der Liegeplatz, den wir aufgrund vom Begleitheft zu den Seekarten und dem Törnführer ausgesucht hatten, gibts nicht mehr. Sassnitz hat wohl vor Kurzem umstrukturiert. Ist nicht schlimm, wir haben Augen im Kopf und uns auch so zurecht gefunden. Groß und breit steht an der Ostmole, wo Sportboote liegen dürfen.
Mir gefällt es hier sehr gut. Das Hafenbecken ist breit und sehr lang. Es herrscht emsiges Treiben. Früh morgens gehen und kommen Fischerboote, die ihren Fang zum Teil im Hafen versorgen, Kopf ab, aufgeschlitzt, ausgenommen, Innereien in den Kübel. Die Bewegungen der Fischer verraten, dass sie das schon tausende Male gemacht haben. Möwen finden das sehr delikat. Laut kreischend ziehen sie Kreise um das leckere Futter.
Viele Kutter wurden umfunktionert, auf ihnen kann man frischen Fisch und zahllos verschiedene Fischbrötchen(!) kaufen. Manche bieten Hochseeangeln an, Passagierdampfer fahren Touristen zu den Kreidefelsen. Es gibt Restaurants, Cafe`s, Geschäfte, eine große Touristeninformation, ein schöner Platz zum Verweilen. Der Weg zum Hafenmeister ist weit, einmal um den Hafen herum. Duschen und Toiletten sind noch ein Stückchen weiter. Wenn man vom Duschen kommt, ist man schon wieder verschwitzt. Als Walter den Hafenmeister suchen ging, kam er lange Zeit nicht zurück. Ich hatte ihn schon in Verdacht, sein Anliegerbier in einer Hafenkneipe zu trinken. Verlockend genug ist das.

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