Tallinn erreicht

Heute morgen sind wir erst kurz vor 11 Uhr losgefahren. Ich bin einfach nicht aus der Koje gekommen. Aber – bis Tallinn sind es nur gute 20 sm und heute hatte es so gut wie keinen Wind. Warum sollte ich dann so früh aufstehen?
Wir waren gegen 15 Uhr in Tallinn. Als wir los segelten, hatten wir 2 Bft aus Nord. Optimistisch, wie wir sind, zogen wir die Segel hoch, nachdem wir ein paar Untiefen umschippert hatten. 2 kn Reisegeschwindigkeit (3,9km/h) hat unsere Geduld dann doch überstrapaziert. Das schaukelt eher, als dass sich das Boot vorwärts bewegt. Also, Motor wieder an für die vierstündige Fahrt nach Tallinn. Das ist nicht das, was man sich wünscht.
Wir liegen in der Old City Marina in Tallinn. Ich wundere mich sehr darüber, dass sowohl im Hafenhandbuch wie im Küstenhandbuch (naja, Ausgabe 2006) nur Pirita beschrieben wird. Das ist der ehemalige Olympiahafen, ca. 6 km entfernt vom Stadtzentrum. Man muss mit dem Bus in die Stadt fahren. Die Fahrt durch den Hafen war spannend. Wir kamen nahe an Kreuzfahrtschiffen vorbei, so riesig wie Hochhäuser.

An den dicken Brummern mussten wir vorbei!


Sie lagen da wie schlafende Bären. Ich dachte, lasst euch nicht stören, bleibt ganz ruhig. Dafür mussten wir noch nicht die Rennstrecke der Hochgeschwindigkeitsfähren kreuzen. Sie stellen wohl eine echte Gefahr für die Sportschifffahrt dar. Wir werden sehen.
Dank einem Berliner Ehepaar in Lohusalu, die von anderen Häfen gehört haben, haben wir in den Seekarten und im Internet recherchiert und mindestens noch zwei Häfen gefunden. Der Peetri Hafen liegt wohl auch sehr nah an der Innenstadt. Wir sind in der Old City Marina. Von hier bis in die Altstadt sind es knapp 10 Minuten, zu Fuß!
Bei einem Spaziergang haben wir uns einen ersten Eindruck verschafft. Schöne, lebendige, Stadt und Kulturhauptstadt 2011 mit vielen interessanten Veranstaltungen. Die nächsten Nächte werden wir nicht viel zum Schlafen kommen, in der Nähe wurde eine Tribüne aufgebaut. Die ersten Proben zur Lifemusik haben wir schon gehört, klangen vielversprechend. Der Hafen wird immer voller. Wir freuen uns auf morgen, dann erobern wir Tallinn mit Fotoapparat und Kamera.

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