28. – 29.06.2015 Nachtfahrt von Newlyn nach Monkstown / Irland 164 sm

Endlich war es so weit – wir haben Kurs Richtung Irland genommen. Morgens um 7.30 Uhr ging’s los. Uns war es wichtig, bequem um Land’s End herum zu segeln. Walter hat das gut ausgerechnet. Ein bisschen Strömung mit brachte uns gut um die Felsen. Von Land’s End erhaschten wir sogar einen unscharfen Blick durch den Dunst.
Wind aus südwestlicher Richtung, auf WNW drehend, bedeutete für uns lange Zeit Am Windkurs – wie immer halt. Die Windstärke lag meist bei 4 Bft, gegen Abend schwächte sie ab auf 3 – 4 Bft. Damit, dann auf Halb Windkurs, machten wir gute Fahrt.
Aber die Wellen! Diese Monster machten, vor allem mir, das Leben schwer. Wir vermuteten, dass wir die Ausläufer des Starkwindgebietes, das westlich von Irland liegt, abbekommen haben. Immer wieder bauten sich riesige Wellen auf, vor allem in der Nacht. Die Segel wurden gewaschen wie schon lange nicht mehr. Wir segelten die ganze Strecke auf Steuerbordbug. Das Laufdeck auf der rechten Seite der Snow Goose war ständig überspült, erzählte Walter. Ich hatte den Kampf bis dahin schon lange verloren. Es kam, was kommen musste – zum ersten Mal auf diesem Törn wurde ich seekrank. Und lag mal wieder schachmatt gesetzt im Salon. Solange ich waagerecht lag, ging es mir ganz gut, dann machte ich Pläne, den armen Walter endlich am Ruder abzulösen. Doch zur Umsetzung kam es nicht, weiter als bis zur Pütz, die im Spülbecken stand, wäre ich nicht gekommen.
Zum Glück drehte der Wind auf Süd, für uns Raumwind Kurs. Am Vormittag ließen die Wellen nach. Endlich konnte Walter ein paar Stunden schlafen.
Irland war im Dunst lange schwer zu erkennen. Je näher wir dem Land kamen, umso mehr verdichteten sich die Wolken, bis es anfing zu regnen. Bei schlechter Sicht erreichten wir Monkstown, in der Nähe von Cork. Ein hilfsbereiter Hafenmeister nahm uns freundlich in Empfang.

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