Endlich Urlaub! Über den Barösund nach Tammisaari

Seit Gabi und Heiko an Bord sind, haben wir Urlaub. Die Beiden sind so begeistert vom Segeln, dass Walter und ich nur noch tatenlos rumsitzen und Meer, Wolken und vor allem die herrliche Schärenwelt Finnlands genießen können. Heiko steht mit einer Ausdauer am Ruder, egal ob wir Windstärke vier und grobe Wellen haben oder ob er bei knappen zwei Beaufort das Boot auf Kurs halten muss. Selbst wenn der Wind völlig einschläft und wir nur noch mit dem Motor eine Chance haben vorwärts zu kommen, steht er ausdauernd und ohne müde zu werden am Ruder. Walter schaut ihm ein bisschen über die Schulter, ich habe anfangs ständig Kaffee gekocht vor lauter schlechtem Gewissen. Gabi hat die Anlegemanöver voll im Griff, ich stehe daneben und schaue ihr zu. Jürgen ist schon lange nicht mehr aus seinem Lager hinter der Tür der Achterkabine heraus gekommen. Walter und ich werden uns ganz schön umgucken, wenn die Beiden uns wieder verlassen.

Mittlerweile sind wir in Tammisaari, inmitten der finnischen Schärenwelt angelangt. Zahllose Inseln und Inselchen haben wir auf unserem Weg hierher gesehen. Oft stehen Häuser versteckt unter schattigen Bäumen oder direkt am Wasser neben einem Bootsanleger. Es scheint, als ob jeder Finne ein Sommerhäuschen hätte. Immer steht eine Sauna daneben. Die meisten Häuser sind im warmen, typisch skandinavischen Rotton gestrichen. Ich habe schon lange nicht mehr soviel Neid gespürt wie hier in Finnland auf dieses Leben. Für mich strahlen die Schären eine unendliche Ruhe aus. Ich möchte mich auf die glatten, wuchtigen Steine legen und ein Teil dieser Ruhe werden, eine Zeitlang. Und dabei fühlen wie kurz die Lebenszeit der Menschen gegenüber der der Schärenwelt ist. Und ich möchte Trost und Geborgenheit finden angesichts dieser Schönheit.

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