Ist noch irgendjemand interessiert an unseren Erlebnissen?
Liebe Anja, bin ich froh, dass du gerade im Urlaub bist. Dein `Snickers` Kommentar wäre nicht erwünscht ;-).
Gabi und Heiko haben am Freitag ihre Heimreise angetreten. Wir waren alle erstaunt, wie schnell zwei Wochen vorbei gehen. Jetzt arbeiten wieder vier statt acht Hände an Bord. Wenn die Beiden noch ein bisschen länger geblieben wären, hätten Walter und ich uns mit einer Tasse Kaffee ins Cockpit gesetzt und ihnen beim Segeln zugeschaut.
Walter und ich merken, dass unser Interesse an Kultur etwas ermüdet ist. In Turku sind Gabi und Heiko vorigen Donnerstag schon stadtfein in den Startlöchern gestanden, da saßen Walter und ich noch total entspannt in der Plicht (Cockpit). Da wir vorhatten, Proviant zu kaufen, trennten wir uns. Walter und ich hatten größte Mühe, uns aufzuraffen, um wenigstens die Burg von Turku anzuschauen. Und sie ist sehenswert, wir hätten was versäumt. Erbaut 1280, immer wieder von verschiedenen Herrschern vergrößert, nach dem zweiten Weltkrieg liebevoll restauriert.
Unseren Törn erlebe ich seit Sankt Petersburg anders. Als wir am ersten Mai gestartet sind, lag vor uns eine scheinbar endlos lange Zeit, unser Kurs ostwärts führte uns in unbekannte Länder. Dankbar genossen wir das Reisen in die Gegenden, die vor ein paar Jahren für uns aus der westlichen Welt noch verschlossen waren. Für unsere Kinder ist das schon Geschichte und das ist gut so.
Jede Seemeile war es wert, gesegelt oder unter Motor gefahren zu werden, bei Tag, bei Nacht, bei Regen oder Sonne, hart am Wind oder bequem mit achterlichem Wind, mit zwei Beaufort oder mit sechs.
Selbst das Wetter hat sich geändert. Mittlerweile gehen wir wieder ins Bett, wenn es dunkel ist. Wenn ich nachts mal aufwache, ist es auch dunkel. Lange Zeit war das nicht so. Schloss ich abends die Augen, war es hell, öffnete ich sie, war es immer noch oder schon wieder Tag. Scheint tags die Sonne, ist es noch recht warm, obwohl meine Wollmütze und der Troyer manchmal schon wieder zum Einsatz kommen. Abends wird es früh feucht. Aber solange die Eisschollen nicht übers Meer treiben, sind wir noch unterwegs.
Gerade fahren wir unter Motor nach Mariehamn auf den Alandinseln. Ein schwacher Wind bläst uns direkt ins Gesicht. Was für ein Unterschied zu gestern! Wir sind mit schönem, achterlichen Ostwind direkt auf die Insel Kökar, auch eine Alandinsel, gesegelt. Bei fünf bis sechs Beaufort war mein Spitzenrekord 7,7 Kn und das nur mit der Genua!
Nächsten Sonntag kommt Michael nach Stockholm. Söhnchen, ich freu mich wahnsinnig auf dich. Ich werde dich ganz fest drücken und nicht mehr los lassen. Meinst du, du hälst das aus;-)?
Genau heute in einem Monat ist unsere Heimreise geplant. Kann das wirklich sein?
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