23. – 24.07.2015 Nachtfahrt von Inishbofin nach Teelin 103 sm

Gestern noch gelobt, wurden wir heute eines Besseren belehrt. Den Motor brauchten wir nicht nur zum An – und Ablegen. Von den 19 Stunden bis Teelin, mussten wir über 8 Stunden mit dem Motor fahren. Zwei Bft brachten uns einfach nicht vorwärts. Von WetterWelt war das vorhergesagt, wir haben’s nicht glauben wollen. Bisher hat’s ja zum Segeln immer gereicht. Stimmt nicht, von der Bere Insel nach Dingle haben wir auch den Motor gebraucht. Aber das haben wir verdrängt. Sei’s drum.
Ansonsten war es eine faszinierende Fahrt entlang der wilden, einsamen Nord – Westküste Irlands. Wir liefen zum Teil mit 5 Kn bei 3 – 4 Bft. Die Wellen waren erträglich. Um Achill Head gab es ein unruhiges Gewässer, wir passierten das Gebiet ohne Probleme.
In der Nacht drehte der Wind von West nach Nord, es wurde arg kalt (für Walter). Ab 3 Uhr hat er sich tapfer unter Segel durchgekämpft mit Wind zwischen 2 und 4 Bft. Und er hat durchgehalten, bis wir kurz nach 8 Uhr in Teelin an einer Boje anlegten. Dabei musste es natürlich ein bisschen regnen.
Kurz hatten wir überlegt, nach Burtonport weiter nördlich, durchzufahren. Doch wir waren nicht sicher, ob der Revierführer auf dem neuesten Stand ist. Laut Plotter hätten wir bei Niedrigwasser, dem wir entgegen fuhren, über eine grüne Wiese müssen. Zur Tiefe im Hafenbecken hieß es, 3,8 m lt. 2003. Das war uns zu unsicher, zudem die Zufahrt um eine weitere Aran Insel ebenso flach und steinig ist.
Teelin ist sehr idyllisch. Der Naturhafen ist umringt von hohen Bergen mit grünen Wiesen, nach Süden geöffnet. An Aussichtsstellen stehen ansehnliche Häuser.
Wenn Walter ausgeschlafen hat, pumpen wir das Dingi auf und begeben uns auf Wassersuche. Lt. Revierführer müsste es am Pier geben. Mal schauen.
Wasser bunkern hat geklappt. Walter fuhr mit dem Dingi zum Pier auf der rechten Seite von Teelin Bay. Vier Männer strichen ein Fischerboot an. Sehr freundlich meinten sie, Wasser wäre kein Problem, Walter solle die Snow Goose rüber verlegen. Die Männer waren sehr hilfsbereit. Einer holte einen Verlängerungsschlauch von zu Hause. Ein Anderer verkaufte uns 32 l Diesel. Einer gab uns 6 Makrelen. Wasser und Fisch war umsonst, nur Walter’s Bierdosenvorräte schmolzen etwas zusammen.

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