Hafentage auf der Insel Moen

Hafeneinfahrt von Klintholm


Langes Ausschlafen brachte unsere Lebensgeister zurück. Bei Tageslicht und nach einem gemütlichen Frühstück sah die Welt schon wieder anders aus und die Strapazen des vergangenen Tages waren Geschichte. Für den nächsten Tag wurde Wind bis neun Beaufort vorhergesagt, für uns ein guter Grund, aus dem geplanten Hafentag zwei zu machen. Wir ließen Marco´s Drachen steigen. Bei diesem Wind war das sehr lustig.
Die Snow Goose sank in die Tiefe. Durch den starken Wind wurde das Wasser aus dem Hafen getrieben. Wenn wir das Boot verlassen wollten, mussten wir fast schon an der Hafenmauer empor klettern. Der Tiefenmesser gab Alarm, ab 2,50 Meter protestiert er. Bei unseren zwei Metern Tiefgang war jedoch noch Luft drin. Wir lagen bei 2,10 Metern. Nur die Fender mussten wir weiter nach unten hängen. Doch was würde passieren, wenn morgen der Wind weiter zunimmt? Der Hafenmeister gab beruhigende Auskunft, schlimmstenfalls würden wir im Schlick aufsetzen. Das kennen wir ja schon;-).
Am nächsten Tag, Mittwoch, war Ausflugstag. Walter blieb leider `zu Hause`. Er wollte unser Boot bei dem stürmischen Wind nicht alleine lassen. Das war auch besser so, denn immer wieder musste er Leinen und Fender nachlassen. Von einer Grundberührung blieben wir dennoch verschont. Kathrin, Marco und ich fuhren mit dem Taxi zu den Klippen. In Dänemark ist die Saison auch schon zu Ende, der Bus fährt nicht mehr dorthin. Der Taxifahrer fuhr einen kleinen Umweg. Vermutlich wollte er uns mehr von der schönen Insel Moen zeigen;-). Die Klippen waren bei bewölktem Himmel leicht braun, vielleicht lag das an dem starken Regen, über den die Moener klagten. Im Geocenter Moens Klingt hatten wir viel Spaß. Wir beobachteten, wie nach der letzten Eiszeit Dänemark geboren wurde. Das Museum ist sehr empfehlenswert. Den Rückweg sind wir gelaufen.
Für Donnerstag war weniger Wind angesagt, doch die Wellen und die Windrichtung wären ungefähr wie bei der Herfahrt. Bis Gedser sind wir immerhin mehr als 35 Seemeilen unterwegs. Rasch waren wir uns einig – noch ein Hafentag in Klintholm. Vor allem deshalb, weil für Freitag ruhigeres Wetter angesagt war. So wie wir dachten noch mehr Leute. Als Walter die Hafengebühren im Büro bezahlte, kam ein anderer Segler, um ebenfalls einen Tag zu verlängern und meinte:“ Another day in paradise.“ Wir nutzten den Tag, um einen Ausflug, dieses Mal mit dem Bus, nach Stege, der Hauptstadt Moens, zu machen. Stege ist überraschend hübsch. Die Stadt hat eine gut erhaltene, baumbestandene Wallanlage, Reste der mittelalterlichen Stadtbefestigung, eine schöne Backsteinkirche und Lädchen, über die Kathrin und ich uns besonders freuten. Zu unserem Leid machten die Läden schon um 17 Uhr (!) zu. Wir hätten das Bummeln noch länger ausgehalten. Die Rückfahrt mit dem Bus führte durch eine idyllische, ländliche Landschaft, typisch dänisch. Schön, hier zu sein.

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