Freitag:
Ein paar Boote haben die Gelegenheit genutzt, Helgoland zu verlassen. Draußen steht noch eine ordentliche Welle, es gibt noch starke Böen. Wir entschlossen uns zu einem letzten Hafentag auf Helgoland.
Wir erledigten die letzten Einkäufe, machen uns gleich auf, um endlich an den Klippen entlang zur langen Anna zu laufen, im Sonnenschein. Heute Abend gehen wir ins Kino (wir haben Nachholbedarf), es läuft ‚Mission: Impossible – Rogue Nation‘.
Der Halunder kam wieder – die Massen strömen wieder.
Donnerstag:
Heute war der absolute Sturmtag. Böen über 45 Kn ließen die Boote auf dem Wasser tanzen. Die Snow Goose wurde gegen den Steg gedrückt, alle Fender waren im Einsatz. Im Boot war es ruppig. Am Besten auszuhalten war es in der waagerechten Stellung. Und das taten wir auch. Denn der Weg über den Steg an Land war beschwerlich. Breitbeinig suchten wir, uns im Gleichgewicht zu halten. Das sah ungefähr aus wie das Gegenteil von einem Catwalk. Wir verbrachten einen gemütlichen Tag an Bord mit lesen, lesen, lesen…herrlich!
Als gegen Nachmittag der Wind weniger wurde, regnete es. Wir blieben an Bord und lasen.
Heute kam der Halunder Jet nicht.
Mittwoch:
Das Zeitfenster, um nach Cuxhaven zu segeln, war nicht das ‚Richtige‘. Weiterhin Wind gegenan, tagsüber etwas weniger, abends zunehmend. Wir verbrachten einen weiteren Tag auf Helgoland.
Am Nachmittag besuchten wir Helgoland’s Kino. Jawohl, das gibt es. Richtiges Kino, mit roten Samtkissen und ca.30 Plätzen in der Nordseehalle. Wir schauten ‚Fack ju Göhte 2′ an. Den ersten Teil fand ich origineller. Anschließend, nach einem kleinen Spaziergang, gingen wir zum Heimatabend. Die Helgoländer Songer, ein reiner Männerchor mit weiblicher Leitung, sangen Shanti Lieder, ein Trachtenverein führte die Helgoländer Trachten vor und eine Tanzgruppe gestaltete den Abend mit. Die Leiterin des Chores und ihr Partner mit Gitarre, traten ebenfalls auf. Super Stimme, gute Musik.
Der Chor sang teilweise auf helgoländisch. Wir hatten keine Chance, ein Wort zu verstehen.
Dienstag:
Wir warten – darauf, dass der Wind nachlässt und seine Richtung ändert.
Ein schöner, alter Zweimaster, ca. 20 m lang, legte hier im Südhafen ab, um im Binnenhafen zu tanken. Auf dem Rückweg kämpfte er sich durch die Wellen. Der Bug wurde weit nach oben aus dem Wasser gehoben, verharrte kurz und knallte zurück auf das Meer – immer wieder. Bei einem solchen Schiff sieht das schon übel aus. Es wirkte mühsam und zäh.
Wir warten – evtl. tut sich morgen ein Zeitfenster auf. Der Hafenmeister meint zwar – nee, vor Freitag is nich. Und wer kann, solle eh zwei Tiden abwarten. So lange bräuchte das Meer, um nach so viel Wind wieder ruhiger zu werden.
Wir bummelten ausgiebig durch die Lädchen. Der Schnellfähre Halunder ist angekommen. Doch auch er legt nicht, wie üblich, an der Außenseite des Westdammes an, sondern im geschützteren Südhafen an der Westkaje.