Vestmanna auf der Insel Streymoy – Mittwoch, 27.06.2012

Heute ging`s mit dem Bus nach Vestmanna, einem anderen Ort auf Streymoy. Im dortigen Touristenzentrum wurde vor ein paar Jahren ein Museum von Künstlern eingerichtet. (Deutsches Audioguide, welche Freude!) Mit Hilfe von lebensecht wirkenden Wachsfiguren, stellen sie die Geschichte der Färöer, sehr anschaulich – zeitweise brutal – vermutlich realistisch, dar.

Man nimmt an, dass irische Mönche um die Mitte des 7. Jh. die ersten Siedler waren. Bekannter und gut dokumentiert ist die Wikingerzeit, etwa 100 Jahre später. Zu dieser Zeit herrschte das Recht des Stärkeren. Mord und Rache schienen an der Tagesordnung gewesen zu sein. Auch die Pest breitete sich über die Färöer aus und kostete viele Menschen das Leben. Dargestellt wird das radikale Strafrecht – für den Diebstahl von Lebensmitteln wurde man im Mittelalter gehängt. Den Bestohlenen drohte eben auch der Hungertod.

Dankbar darüber, in der heutigen Zeit zu leben, verließen wir das Museum.

Eine eindrucksvolle Bootsfahrt lag vor uns. Sie brachte uns an die bis zu 600 m hoch aufragende Nordwestküste von Streymoy. Hier liegen die steilen Vogelklippen und tiefe Brandungshöhlen von Vestmannabjorgini. Wir staunten atemlos. Das Boot fuhr in engste Höhlen hinein und sehr nahe um Felsen herum. Unwillkürlich zieht man die Luft ein, doch routiniert ging alles gut.

Auf dem Berg gibt es anscheinend die fettesten Wiesen. Von Land her ist es schwer, dort hinzukommen. Also werden im Mai die Schafe mit dem Boot bis an die Klippen gebracht, von da aus werden sie mit Seilen auf den Berg gezogen. Ein gefährliches Unternehmen, das Meer muss friedlich sein an diesen Tagen. Im September werden die Schafe zusammen getrieben, auf dem gleichen Weg geht es wieder zurück. Danach hat das herrliche Leben ein Ende, im wahrsten Sinn des Wortes.

Am Abend brachte uns der Bus wieder nach Hause zurück.

 

Dieser Beitrag wurde unter Allgemein veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.