Wir melden uns zurück

Wir melden uns zurück
Was für ein Winter! Kalt, dunkel, depressionsgefährdent und für uns noch nicht vorbei. Seit einiger Zeit nehmen wir Abschied von Familie und Freunden mit vielen guten Wünschen und dem Ziel, am 20.04. unser gemütliches Zuhause zu verlassen und unser gemütliches Boot in Rendsburg zu beziehen. Leider steht das noch aufgebockt im Winterlager. In der Halle vor uns liegen andere Segelboote, die uns den Weg ins Wasser versperren. Die Besitzer trauen wohl den warmen Temperaturen nicht, jedenfalls machen sie keine Anstalten, die Saison zu eröffnen.
Auf jeden Fall – wir sind soweit. Die Abreise verzögert sich um ein paar Tage. Spätestens am 25.04. sind wir in Hamburg beim Konzert von Santiano. Die Lieder der Gruppe haben uns über den langen Winter getröstet. Was sagt Michael dazu? `Gute Laune Musik`. Ich kann die Lieder auswendig und schmettere lauthals mit, wenn es heißt: Alle, die mit uns auf Kaperfahrt fahren, müssen Männer mit Bärten sein. Herrlich!!!
Dieses Jahr bekommen wir immer wieder lieben Besuch, wir freuen uns sehr auf euch. Und keine Angst – wir sind in den Häfen, wie wir das ausgemacht haben, trotz der verzögerten Abreise.
Unser Ziel dieses Jahr ist Haparanda. Nie gehört? Könnte überall sein? So ging´s mir auch.
Haparanda ist der nördlichste Punkt der Ostsee und liegt ganz oben im Bottnischen Meerbusen in Schweden. Von dort aus planen wir eine Fahrt mit einem Mietauto zum Nordkap.
Immer wenn ich die Europakarte angeschaut habe, hat mich dieser fehlende Bereich gestört. Dahin müssen wir unbedingt in unserem Segelleben. Walter hat zwar oft bei der Planung gestöhnt: ´Zu wenig Wasser unterm Kiel!´ Der Bottnische Meerbusen ist sehr flach und vermutlich noch lange tiefgefroren. Aber schön soll´s dort sein, vor allem auf der schwedischen Seite.
Dieser Törn wird ganz anders als der im letzten Jahr. Zwischen den Schären gibt’s viele Untiefen. Wir werden mehr am Ruder stehen müssen. Vergangenes Jahr setzten wir die Segel, gleichzeitig mit der Selbststeueranlage, genannt Jürgen, und machten es uns für viele Stunden gemütlich. Mir persönlich sind ein paar hundert Meter Wassertiefe lieber als zwei bis drei Meter mit Steinen und Sandbewegungen. Dennoch freuen wir uns darauf. Obschon Walter nun auch DER Ostsee sagt – ziemlich respektlos, meine ich.
Wir laden euch herzlich ein, uns in den hohen Norden zu begleiten: zur Sonne, die nicht untergeht, zu endlosen Tagen, klarer Luft, zu grenzenloser Weite; zu Wellen, die ich verfluchen werde, zu Seekrankheit und blauen Flecken. Dieses Jahr werden wir weiter nördlich sein, als letztes Jahr im Süden von Island.
Wie heißt es? Wer wagt, kann verlieren. Wer nicht wagt, hat schon verloren.
Allerdings sollten wir erst mal die Snow Goose ins Wasser bekommen. Sonst geht nämlich gar nichts.

Ab jetzt wieder regelmäßige (mehr oder weniger ;-)) Infos ….

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