Was für ein Start! Der lange, raue Winter hatte uns hart im Griff. Erst mussten wir die Abreise von zu Hause verschieben, die Eigner der Boote vor uns wollten ihre Schiffe nicht im Wasser haben. Als wir am Freitagmorgen im Winterlager der Snow Goose eintrafen, stand sie hoch aufgebockt in der Halle. Würde sie am Samstag ins Wasser verlegt werden? Großes Fragezeichen, aber – sie wurde. Heute früh um acht Uhr wurde der Motor in Betrieb genommen und nochmal durchgecheckt. Wir wären spätestens um 10 Uhr zur Abfahrt bereit gewesen. Nur – schwere Wolken zogen am Himmel auf, es begann zu regnen. Sollten wir tatsächlich los, bei diesem Wetter? Wir beschlossen, bis 11 Uhr zu warten und dann zu entscheiden. Gegen 11 Uhr hatten wir genug vom Zögern, um 11.15 Uhr legten wir im Nieselregen ab, trotzdem – endlich.

Je näher wir der Schleuse Holtenau kamen, desto mehr klarte der Himmel auf.

In der Schleuse hatten Walter und ich unser erstes Missverständnis. Ich wollte die Festmacherleinen auf Slip legen, Walter wollte die Achterleine festmachen und sie beim Ablegen direkt losmachen und aufs Boot steigen. Beides ist möglich. Er ist der Skipper (?), doch ich bin auf dem Steg und habe die Leinen in der Hand. In solchen Situationen fauche ich Walter an, er bleibt geduldig. Zu guter Letzt legten wir die Vorleine auf  Slip und die Achterleine wurde an der Schleusenmauer festgemacht. Walter konnte nun ins Büro des Schleusenwärters gehen, um die Gebühren zu bezahlen. Solche Situationen kommen immer mal vor. Sobald Ruhe eingekehrt ist, reden wir darüber, wie wir das beim nächsten Mal besser machen können und haben uns wieder lieb.

Nach dem Anlegen in Laboe hat es uns gleich zu Harry‘s Fischküche gezogen, wir genossen zarte Matjesfilet in fruchtiger Currysauce und Backfisch im Bierteig.

Über der Kieler Bucht verabschiedet sich die Sonne in rötlichen Pastellfarben.

Das Abenteuer kann beginnen.