03.05.2013 Auf dem Weg nach Klintholm, Insel Mon (40sm)

Auch heute segelten wir tapfer mit 3-4 Bft Richtung Insel Mon. Von 10-13.30 Uhr kreuzten wir mit 3-4 Knoten gegen den Wind an. Dann wurde der Wind noch schwächer, da half nur noch der Motor. Gegen 12 Uhr nahe der Insel Falster haben wir eine Fischjagdtruppe gesehen. Sie haben sich aufgeteilt- ein paar griffen aus der Luft an, die anderen unter Wasser. Überm Meer waren die Vögel, im Wasser Schweinswale. Wir haben zwei gesehen. Möglicherweise waren es noch mehr. Die Wale zogen dicht querab vorüber, nahmen aber keine Notiz von uns. Vermutlich hatten sie nur Fressen im Kopf. Dafür beobachteten wir die schlanken, geschmeidigen Körper umso lieber. Leider sind solche Naturschauspiele immer so kurz.

Gegen 15 Uhr war ich ganz selig. Ich sah die Kreidefelsen von Mon. Leider stellte sich beim Näherkommen heraus, dass das ganz `normale` Felsen waren. Die Kreidefelsen liegen auf der Ostseite gegenüber von Rügen. Wir näherten uns aus Südwesten.

Ruhig und beschaulich lag die Hafeneinfahrt von Klintholm da. Das Meer spiegelglatt, idyllische Ferienhäuser säumten das Ufer, die Sonne schien hell und freundlich. Was für ein Unterschied vor zwei Jahren, als wir nachts um 24 Uhr nach einer langen, beschwerlichen Fahrt von Ystad hier anlegten. Durch den Regen und die hohen Wellen sahen wir kaum die spärlichen Lichter der Hafeneinfahrt. Im Hafen war es dunkel, es war schwierig zu erkennen, dass man direkt nach dem Einfahren nach backbord steuern muss, wir nahmen kaum die wuchtige Hafenmauer aus Felsbrocken auf der gleichen Seite wahr. Es war der blanke Horror und gehört zu meinen schlimmsten Segelerfahrungen.

Das Meer hat viele Gesichter. Ein weitgereister Segler sagte letztes Jahr zu uns:“Egal, wieviel man segelt, das Meer ist immer anders.“

Hafeneinfahrt in Klintholm

Hafeneinfahrt in Klintholm

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