31.07./01.08.2013 Von Gräddö nach Mem/Göta Kanal 144 sm

Das Gute an ‚schlechten‘ Segeltagen ist, dass man sie rasch vergisst. Laut Wetterbericht war klar, dass wir viel Wind und somit hohe Wellen gegen uns haben würden. Wir wollten einen großen Schlag Richtung Süden machen. Zum Einen, weil wir im Plan liegen wollten – im Göta Kanal kommen Ruth und Walter, später Kathrin an Bord. Zum Anderen zog in Gräddö immer wieder Nebel auf. Schon bevor wir ankamen, saßen Segler bereits eine Weile fest. Wir hofften im Süden auf besseres Wetter. Und überhaupt, wenn ich zu lange am gleichen Ort bin, möchte ich weiter.
Es wurden lange Stunden auf dem Meer. Die Snow Goose kämpfte tapfer gegen fünf Bft, in Böen sechs bis sieben und gegen grobe Wellen an. Für uns wurde das zur Nervenprobe. Auf den Wellenkämmen verloren wir Geschwindigkeit, bis auf zwei Knoten teilweise. Wir brauchten langen Anlauf, um wieder in Fahrt zu kommen. Letztendlich erreichten wir trotzdem eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 4,6 kn. Ich habe mich nicht verrechnet; wundere mich aber, wo die herkamen.
Gegen 17 Uhr passierten wir Sandhamn – eine angesagte Marina. Eine junge Frau mit Walkie-Talkie in einem Schlauchboot versuchte, in diesem großen Hafen vier Boote unterzubringen, der ziemlich voll aussah. Auffallend war eine Riesentankstelle mit ca. 10 Zapfsäulen – einen ganzen Steg lang. Große Motorboote lagen gleich daneben – gute Kundschaft. Vor zwei Jahren lagen wir hier in der Nachsaison längsseits. Wir fuhren rasch vorbei.
Nach Sandhamn ins offene Meer zu kommen war herrlich. Ich schmetterte vor lauter Glück ein Liedchen. Kein Mitleid mit Walter, er schlief unter Deck und hat nichts mitbekommen.
Irgendwann ging es wieder Richtung Land und dem Göta Kanal. Hier zeigten sich die Schären nochmal von einer ihrer schönsten Seite.
In Mem angekommen, durften wir kurz nach dem Ankommen in die erste Schleuse einfahren. Wir erholten uns rasch in diesem beschaulichen Ort.

Schleuse in Mem

Schleuse in Mem

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