21.08.2013 Hafentag in Versterö

Ein geschenkter Hafentag. Ich konnte mich noch nicht aufraffen, aus dem Bett zu steigen, als Walter kam und mich fragte, was ich von einem Hafentag halten würde? Geplant war, nach Hals weiter zu segeln. Der Wind würde heute jedoch direkt von vorne kommen, wir hatten ca. 34 sm vor uns. Das macht keinen Spaß, bei drei Bft erst recht nicht. Vermutlich würden wir noch am Abend vor der Hafeneinfahrt hin und her kreuzen.
Wir haben Zeit, so konnten wir Läsö anschauen. Ein Bus fährt kostenlos zwischen Versterö und Österby Havn an der Nordostseite von Läsö hin und her. In Byrum stiegen wir aus und schauten eine Kirche aus dem 12./13. Jh. an – sehr schön, aber sie gehört mal gelüftet.
Im Ort stiegen wir auf den Läsö Turm, 1927 erbaut vom Holzschuhmacher und ehemaligen Seemann Thorwald Hansen.

Läsö Turm

Läsö Turm

Etwas außerhalb des Ortes besuchten wir die alte Salzsiederei und sahen und rochen, wie seit dem 14. Jh. die Salzgewinnung erfolgte. Schade nur, dass dabei viel Holz benötigt wurde. Mitte des 17. Jh. gab es mehr als  1000 Salzsiedereien. Als der Baumbestand aufgebraucht war, verbrannte man Torf. 1652 wurde die Salzsiederei verboten.

Historische Salzsiederei

Historische Salzsiederei

Die ökologische Katastrophe war eingetreten – Sandflug drohte die kahle Insel zu veröden. Die Bewohner kämpften zäh um die Wiederaufforstung. Hauptsächlich profitierten im Mittelalter die Bischöfe von Viborg vom weißen Gold.
Heute arbeitet eine Salzsiederei. Sie beliefert mit dem würzigen Salz den königlichen Hof von Kopenhagen.
Ein langer Weg führte uns zum Museumshof ‚Pa Lynget‘. Der vierflügelige Hof ist mit einer dicken Schicht getrockneten Seetangs bedeckt. Auf Tangdächer griffen auch die Fischer zurück – für Schindeln war kein Holz mehr da.

Museumshaus mit Seetang gedecktem Dach

Museumshaus mit Seetang gedecktem Dach

Gegen Abend fuhren wir weiter mit dem Bus nach Österby Havn. Die Pause von einer halben Stunde nutzten wir, um uns die Marina anzusehen. Gut geschützt durch eine hohe Mole, lagen hier noch mehr Boote als in Versterö. Auch dieser Hafen ist sehr schön. Im vorderen Bereich liegen viele Fischerboote. Drum herum gibt es eine Menge Restaurants, Cafes und einen Brugsen (dänisches Lebensmittelgeschäft).

Zu einem Spaziergang an den flachen Sandstränden im Westen bei Stokken oder im Süden bei Rönnerne reichte die Zeit leider nicht mehr. Außerdem taten mir die Füße weh.

 

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