Wir hatten die Wahl, heute loszufahren oder einen Tag später. Heute erwarteten uns wenig Wind, doch Halbwind – Kurs und Sonne. Morgen hätten wir mit mehr Wind und Regen, gegen Ende mit Gegenwind zu tun gehabt. Wir entschieden uns für die sanftere Weise – immerhin lagen 150 sm vor uns. Mit der Strömung und halbem Wind segelten wir bei 3 Bft mit 5-6 Knoten ganz annehmbar. Mit der Gegenströmung verringerte sich die Geschwindigkeit auf nervenzehrende drei Knoten und darunter. Immer wieder musste der Motor helfen.
Die Nacht war klar, fast Vollmond Рjedoch saukalt. Walter hat Рwie immer Рden L̦wenanteil davon gemacht. Er genoss die helle Nacht. Nur gefroren hat er wie ein Schneider.
Spannend war die Fahrt durch das Molengat nach Den Helder. Leider stimmten die aktualisierten elektronischen Seekarten nicht mit den tatsächlichen Verhältnissen überein. Laut Plotter müsste der Fahrweg mit grünen und roten Lateraltonnen ausgestattet sein. Tatsächlich hangelten wir uns durch das schmale, rechts und links sehr flache Wasser an gelben Tonnen entlang. Skipper Walter hatte alles im Griff, er brachte Besatzung und Boot sicher in den Hafen.
Laut Hafenhandbuch soll man sich vor Einfahrt in den Hafen über Kanal 62 bei Traffic Centre Den Helder anmelden. Uns antwortete niemand, nach mehrmaligen Versuchen gab Walter auf.

Marina von Den Helder