Die Sonne scheint wärmer in Stockholm,

das dunkle Blau der See, das helle des Himmels, das Grün der Hafenbäume strahlen kräftiger, die Möwen kreischen fröhlicher.
Am Freitag legten Walter und ich wieder mal einen Haushaltstag ein. Das heißt – sechs Maschinen Wäsche waschen, das Boot innen und außen gründlich reinigen. Schließlich erwarten wir Besuch – Michael kommt am Sonntag. Ich war unter Deck schon mit Bügeln beschäftigt. Walter entfernte mit seiner Spezialpolitur die letzten Flecken, als er plötzlich mit stockender Stimme rief: “Ich glaube…, wir bekommen Besuch?!“ Verwundert dachte ich, merkwürdig, alle Segler, die wir kennen gelernt haben, müssten vor uns Richtung Deutschland sein oder zu Hause in Finnland. Walter`s Stimme ertönte erneut voller Freude: “Das gibt`s doch nicht! Wo kommt ihr denn her?“ `Hä, was ist das denn??` Ich kletterte die vier Stufen hoch ins Cockpit, schaute durch die Sprayhood nach draußen…, ich glaubte, meine Augen täuschen mich.
Nach drei Sätzen, unter lautem Gekreisch, war ich an Land und schloss endlich wieder Anja und Frank in meine Arme. War das schön! Drei Monate hatten wir uns nicht gesehen. Die Beiden kamen direkt von ihrem Italien – Urlaub aus Mailand nach Stockholm geflogen. Die Ãœberraschung ist ihnen geglückt. Immer hieß es, dieses Jahr können wir euch nicht besuchen. Das ist eben so. Ich habe das – ein bisschen traurig – akzeptiert. Dabei war es seit Monaten klar, dass sie kommen würden. Herrlich! Immer wieder muss ich Anja in die Arme nehmen, um zu sehen, ob sie tatsächlich real ist.
Anja und Frank segeln jetzt mit uns bis nach Laboe. Ich habe nämlich ihre Personalausweise geklaut, nun können sie morgen nicht wie geplant nach Hause fliegen. Heute kommt Michi. Wenn am elften September dann noch Kathrin und Marco anreisen, rutschen wir eben ein bisschen zusammen und ist das Glück perfekt.

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