Was für ein Segeltag!
Der Wind trieb uns mit 5-7 kn mit der Genua rasch vorwärts. Zum Glück kam er ziemlich achterlich. Auch die Wellen schoben fast genau von hinten. Dadurch war das Segeln einigermaßen komfortabel. Wellenhöhe? Schwer zu sagen, gefühlt- gut schaukelig… Die Sicht war schlecht, es regnete. Die Zeit am Ruder verging wie im Flug. Kurs zu halten war schwer ohne einen Fixpunkt. Die Snow Goose war nicht leicht zu zähmen. Nie war klar, zieht sie jetzt nach Luv oder fällt sie lieber ab. Die Böen haben sie irritiert. Die Dame zeigte sich etwas zickig.
Bald näherten wir uns dem Yachthafen von Frederikshavn. Der Wind nahm zu. Die Wellen kamen heftig von der Seite. Vor uns lag die enge Hafeneinfahrt. Die Wellen drückten kräftig von backbord Richtung Land. Wie meistert Walter diese Situation? Wie vermeidet er, dass wir auf die Kaimauer krachen?
Er fährt die nahende Einfahrt in einem Winkel von fast 90 Grad an. Der Wind heult und pfeift durch das Rigg. Das Wasser ist flach an der Steuerbordseite. Der Tiefenmesser gibt Alarm. Durch den steifen Wind ist das Wasser aufgewühlt. Keiner hat Zeit, die Wassertiefe zu kontrollieren. Der Hafen sollte tief genug sein. Wir müssen da rein. Walter gibt kräftig Gas, passiert die Hafeneinfahrt und ist durch. Sofort wird das Wasser spürbar ruhiger.
Der Wind bläst stark und böig. Zu zweit wird das Anlegen schwierig. Wir belegen die Dalben, vorne treibt uns der Wind weg vom Steg. Beim zweiten Anlauf steige ich rasch auf das Boot an Steuerbordseite, so kann ich mit der Luvleine  an Land steigen und festmachen. Anders geht das nicht, wenn bei so viel Wind kein Helfer an Land die Leine abnimmt. Die Snow Goose wird gut fest gemacht. Der Wind soll noch stärker werden. Wir bleiben in Frederikshavn und warten auf ruhigeres Wetter.