31.08./01.09.2015 Von Newlyn nach Portland 140 sm

7 Uhr ablegen in Newlyn. Kaum hatten wir die Hafeneinfahrt hinter uns gelassen, setzten wir die Genua. Komfortabel auf Raumwind – Kurs segelten wir durch die Mounts Bay Richtung Lizard Point, dem ersten Kap auf unserer Route. Von mir aus hätte das ewig so weitergehen können – entspanntes Segeln bei raumem Wind und 4 – 5 Bft, Strömung mit.
Nach knapp drei Stunden erreichten wir Lizard Point. Vorbei war’s mit der Gemütlichkeit. Der Wind kam aus nördlichen Richtungen und war stark böeig. Kurs zu halten wurde zur Herausforderung. Jürgen, die Windfahne, der Autopilot und ich taten uns schwer. Trotz meines ausgeprägten Bizeps (äh, eher nicht), gelang es mir nicht, das Ruder gut zu bedienen. Der Druck war zu groß. Erst als das Großsegel im ersten Reff war, wurde das
Segeln angenehmer.
Als wir gegen 20.45 Uhr Start Point, das zweite Kap, passierten, nahm der Wind ab auf 2 – 3 Bft. Die Logge zeigte drei Knoten Fahrtgeschwindigkeit an, der Plotter 5,2 Kn Fahrt über Grund. Walter schlief. Ich startete den Motor. In diesem Gebiet fast nur von der Strömung angetrieben zu werden – dabei war mir nicht wohl. Eine halbe Stunde später nahm der Wind wieder zu auf 3 -4 Bft, zum Glück war das nur die Landabdeckung.
Walter hatte in der Nacht viel zu tun. Windstärke zwischen 3 – 5 Bft und die kräftigen Böen ließen ihn die Segel reffen und setzen. Ab 2.30 Uhr bremste er unsere Fahrt. Das machen wir normalerweise eher nicht. Doch wir wären viel zu früh in Portland gewesen. Zeitweise waren wir mit bis zu 8,6 Kn Fahrt unterwegs. Bill of Portland war für dieses Mal unser letztes Kap. Es gilt als sehr schwierig. Das ist es auch. Wir waren eine halbe Stunde zu früh dort und hatten eine starke Versetzung durch den Strom. Die Hafeneinfahrt liegt auf der Ostseite der Isle of Portland, wir hielten anfangs weit über die Westseite hinaus auf das Land zu, damit es uns um die Insel herum reichte. Ich übergab Walter das Ruder. Für solche Aktionen fehlt mir die Vernunft einer Wissenschaftlerin, für mich war das einfach nur gespenstisch.
Walter meisterte die Situation ausgezeichnet. Nach der halben Stunde erreichten wir um 9.30 Uhr mit dem Strom die Marina.

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