10.-17.09.2012 Crew – Verstärkung

Große Freude! Kathrin und Marco segelten eine gute Woche mit uns von Den Helder nach Cuxhafen. War das schön, als die Beiden zu später Stunde am Bahnhof ankamen. Endlich durfte ich meine geliebte Kathrin wieder in die Arme nehmen. Wie schon letztes Jahr brachten die Zwei viel Wind mit. So viel, dass wir beschlossen, noch einen Tag in Den Helder zu bleiben. Das war auch gut so, sind wir doch erst um 2.30 Uhr ins Bett gekommen und die Beiden hatten somit Gelegenheit, sich erst mal in Ruhe an das Bordleben zu gewöhnen.

Dann ging das aber los! Die Zwei haben gleich mal die raue Seite der Nordsee kennen gelernt. NW-Wind und 5 Bft machten eine ungemütliche Welle. Die Mägen der Crew wurden ziemlich belastet, doch alle hielten tapfer durch. Skipper Walter ließ sich, wie gewohnt, von dem bisschen Wind nicht aus der Ruhe bringen.

Zum Glück segelten wir nur 33 sm, so konnten wir gegen 16 Uhr in Vlieland anlegen. Der kräftige Westwind drückte uns unsanft gegen den Ausleger, doch dann lagen wir fest.

Wir schafften sogar noch einen Spaziergang durch den hübschen Ferienort. Nur die Läden waren um kurz nach 18 Uhr alle schon geschlossen.

Jeder Tag ist anders! Am nächsten Tag sind uns die groben Wellen leider erhalten geblieben, nur der Wind war schwächer. Außerdem stellten wir unterwegs fest, dass die Schleuse zum Yachthafen Noordergat in Lauwersoog schon um 19 Uhr schließt. 1,5 kn Gegenströmung taten das Ihrige. So kamen einmal mehr etliche Motorstunden zusammen. Für die geplanten 60 sm rechneten wir mit 12 Stunden.

Zu unserer Freude schafften wir es trotzdem, um 18.45 Uhr vor der Schleuse zu sein. Walter wollte uns per Funk schon etwas früher anmelden, irgendwie klappte jedoch die Kommunikation mit dem Schleusenmeister nicht. Wir drehten im Hafenbecken unsere Runden, der Hafenmeister muss uns gesehen haben. Die Schleusentore öffneten sich, ein Frachter mit Tannenbäumen und Schrott fuhr heraus. Wir dachten, jetzt sind wir dran. Aber – die Tore schlossen sich wieder. Hä??

Walter rief über das Handy an, mittlerweile war es 19 Uhr. Er bekam zu hören, dass heute nicht mehr geschleust würde. Walter antwortete: „Wir sind schon seit einer viertel Stunde da.“ Der Schleusenwärter meinte: “Sie hätten auf einen Knopf drücken müssen.“ Wie bitte?!? Wie soll das denn von einem Boot aus gehen? Ich habe mich sehr geärgert über so viel Unfreundlichkeit.

Lauwersoog hat jedoch auch einen sehr schönen Hafen, direkt neben und außerhalb der Schleuse. Hier lagen wir viel ruhiger als in der anderen Marina. Wir legten wieder einen Hafentag ein, da viel Wind und noch mehr Welle vorher gesagt wurden. Im Nachhinein dankte ich dem Schleusenwärter. Wie heißt es so schön: Wenn nicht das kommt, was wir uns wünschen, kommt etwas Besseres.

In den nächsten zwei Tagen brachten wir insgesamt 124 sm zusammen. Das waren lange Stunden auf dem Wasser. Kathrin hat das sehr genossen. Auch Marco hat klaglos mitgemacht. Die erste Nacht verbrachten wir in Norderney. Am zweiten Tag legten wir kurz nach 21 Uhr in Cuxhafen an. Leider hatten wir zeitweise bis zu 4 kn Gegenströmung. Wir hatten das Gefühl, dass wir schnell vorankamen. Doch war es nur das Wasser, das kräftig unter uns hindurchzog und uns eher in die andere Richtung mitnehmen wollte. Um die optimale Strömung zu haben, hätten wir nachts um 4 Uhr in Norderney ablegen müssen. Da wir jedoch erst um 20 Uhr angelegt hatten und es dann nach dem Essen spät geworden ist, wollten wir uns das nicht antun.

Die nächtliche Stimmung auf der Fahrwasserstraße Richtung Hamburg und Nord – Ostsee – Kanal auf der einen Seite, Richtung englischem Kanal auf der anderen Seite, war sehr beeindruckend. Riesige Frachter überholten uns oder zogen an uns vorüber. Lange waren die Skyline und die beleuchteten Seezeichen von Cuxhafen zu sehen. Langweilig wird das nie.

Den nächsten Tag verbrachten wir im schönen Cuxhafen. An der alten Liebe sahen wir die vorbei ziehenden Schiffe nah von Land aus. Eine Lautsprecherstimme erzählte uns, wer da gerade von wo nach wo unterwegs ist.

Wir genossen Fisch und die längste Currywurst, die wir je gesehen haben. Vor allem genossen wir den Tag mit den `Kindern`, die am folgenden Tag schon wieder nach Hause wollten.

 

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