16.06.2013 Von Maakalla nach Raahe, Ulkofantti, Terässatama 35 sm

Zu gerne hätten wir an unseren gestrigen Segeltag angedockt. Doch leider machte uns der Wind einen Strich durch die Rechnung. Mehr als drei Bft waren nicht drin. Anfangs hatten wir eine kurze Weile über 10 Knoten, doch die verließen uns bald. Dem zum Trotz setzten wir den Parasailor, schauten uns an und schlichen mit drei Knoten Fahrt durchs Wasser. Der Parasailor stand, dank dem Barberholer, bei diesem schwachen Wind sehr stabil. Der Barberholer verhinderte, dass das große Segel bei achterlichem Wind zu weit ausschwenkte und zusammenfiel.

Immer ein schöner Anblick

Immer ein schöner Anblick

Das hielten wir knappe zwei Stunden durch, bevor wir genervt den Motor starteten. Eine Stunde später versuchten wir es zum zweiten Mal, nachdem Walter auf dem Plotter erneut über 10 Knoten gesehen hat. Vielleicht war das wie bei dem Verdurstenden in der Sahara, der vor lauter Verzweiflung Wasser sieht und der Täuschung einer Fata Morgana zum Opfer fällt? Bei 2 – 3 Bft gaben wir endgültig auf. Die Landschaft hat sich geändert. Hier gibt es immer noch viele Felsen, diese liegen jedoch weiter auseinander als im Kvarken. Insgesamt ist hier das Wasser tiefer. Unsere ersten 1000 sm haben wir geschafft. Wir befinden uns mittlerweile auf der Höhe von Südisland. Uns kommt das gar nicht so vor. In Island war uns der 64. Breitengrad ständig bewusst, vor allem durch die großen Gletscher. Hier im ‚geschützten‘ bottnischen Meerbusen meinen wir, irgendwo im Norden zu sein, fast wie zu Hause. Dabei sind wir in Oulu schon über dem 65. Breitengrad. Wir liegen gut im Plan. Noch zwei Tagestörns und wir sind in Oulu. Dort kommt Michael am Samstag an. Gemeinsam segeln wir nach Haparanda. Dort lassen wir die Snow Goose im Hafen liegen und fahren mit einem Mietauto ans Nordkap. Ein paar Tage später setzen wir die Reise fort – natürlich auf dem Meer. Doch erst freuen wir uns riesig auf unseren Sohn. Er bringt mehr Wind aus der richtigen Richtung mit – hat er gesagt.

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