Donnerstag, 21.07.2011, St. Petersburg – schwierige Anreise

Großer Schreck am späten Vormittag! Schon der Hafenmeister sagte zu Walter, dass Segelfreunde aus dem Yachtclub von Narva über Gogland nach Russland eingereist wären. Das bedeutete, dass wir fast wieder auf Höhe von Vergi zurück segeln müssten. Wir hatten noch Hoffnung und wollten den Grenzbeamten fragen. Doch auch er gab uns die gleiche Information. Mehr noch, das russische Gebiet östlich von Narva ist alles russisches Sperrgebiet. Die Russen würden denjenigen, die sich dort hinein trauen, sehr deutlich klarmachen, dass das verboten ist. Auch dürfte man ab Gogland nur auf der Fahrwasserstraße unterwegs sein, weder nach links noch rechts abweichen und erst wieder in St. Petersburg anlegen. Wir haben um 12.15 Uhr von der Zollstation von Narva – Jöesuu abgelegt und segeln nun brav auf der estischen Seite an der russischen Grenze entlang. Deprimierend ist dabei der Westkurs, wir wollen nach Osten! Wenigstens sind wir mit dem Parasailor und mit SOS Wind und 3 – 4 Bft unterwegs. Nun sind wir wirklich Langfahrtsegler. Keine Ahnung, wann wir wieder festen Boden unter den Füßen haben werden. Viele Segler scheuen die lange Anfahrt nach St. Petersburg. Wir meinen, wenn wir schon mal da sind… Nach Narva würde ich sofort wieder segeln. Die Stadt im äußersten Nordosten von Estland ist einzigartig. Durch ihre Lage und dadurch mit ihrem geschichtlichen Hintergrund ist sie etwas ganz Besonderes. Befremdlich – für uns – hat sich der Zollbeamte in Narva – Jöesuu verhalten. Er hat doch tatsächlich unter unserer Matratze nachgeschaut, ob wir jemanden nach Russland schmuggeln!?! Wer macht denn sowas, außer James Bond? Anscheinend kenne ich mich in der Politik nicht gut genug aus. Der junge Mann sagte immer wieder: „Sorry.“ „You`re wellcome,“ erwiderte ich jedes Mal.

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