Parasailor-Foto-Shooting, unter schwierigen Bedingungen auf dem Weg nach Borgholm

Kurz nach 10 Uhr legten wir am Freitag in Byxelkrok ab, Wind aus Nord, zwei Bft, strahlender Sonnenschein. Die Windrichtung stimmte, wir waren auf Südkurs Richtung Borgholm, auch auf der Insel Öland. Nur der Wind, der Wind… Nach einer halben Stunde ordnete Skipper Walter an:“Wir setzen den Parasailor.“ Aha! Na gut, nur ohne Wind ist das Segel auch nicht sehr motiviert. So recht und schlecht konnten wir es bei Laune halten, bis Walter auf die Idee kam, dass heute das ideale Wetter zum Fotos machen wäre. Mit Michi an Bord ist das kein Problem. Er pumpte das Dingi auf, Walter und er ließen es zu Wasser. Bald darauf zog Michi los, bewaffnet mit Kamera und Fotoapparat. Vier Knoten Windgeschwindigkeit reichten gerade, um den Parasailor hoch zu halten. Das Kite jedoch hing völlig lasch in den Seilen. Na, das würden Bilder werden, wer wollte die sehen? Mein schlauer Gatte hatte auch für dieses Problem eine Lösung. „Wir fahren rückwärts!“ Superidee, das Segel stand in seiner ganzen Pracht. Frage: Was ist falsch am Film? Richtig, die Landschaft bewegt sich nach vorne. Und der Hafen von Byxelkrok kam wieder näher. Macht ja nichts, für die geplanten dreißig Seemeilen hatten wir noch genug Zeit. Walter und ich stellten uns in Positur, um unseren Einsatz nicht zu verpassen. Walter am Ruder, ich daneben, grinsten wir schon mal probeweise Richtung Dingi. Doch Michael wurstelte nur am Boden des Schlauchbootes herum. „Was macht er da? Hat er den Stöpsel gezogen?“, fragte ich. Er fuhr auf Hörweite zu uns heran und meldete:“ Housten, wir haben ein Problem. Hier ist eine megagroße Spinne mit an Bord!“ Walter:“ Schlag drauf!“ „Nein!!!“, rief ich entsetzt. „Was hast du vor?“, fragte Walter. „Ich will sie ins Wasser werfen.“ Soll sie an Land schwimmen?!? Geschätzte zwei Seemeilen?? Das traurige Ende der Spinne sah so aus: Michi schlug drauf, das bedauernswerte Tier stellte sich tot. Als das Dingi zurück an Bord war, warf Walter sie über Bord. Irgendwann war Michi sogar noch in der Lage, Fotos zu machen und ein bisschen zu filmen.

Als er fertig war, packten wir den Parasailor wieder ein und fuhren von 13 bis 17.30 Uhr bei 0, ich wiederhole, 0 Bft nach Borgholm. Seit 10 Uhr, heute ist Samstag, sind wir wieder auf der Piste. Der Wind dreht gerade von Nord nach Süd bei kümmerlichen zwei Bft. Richtung Kalmar wird’s eng und steinig. Was täten wir ohne Motor? 21.00 Uhr, vor 1,5 Stunden haben wir in Grönhögen, im Süden von Öland, angelegt. Nachdem wir die enge Stelle um Kalmar passiert hatten, kam sogar Wind auf. Bei guten vier Bft konnten wir locker gegen den Südwind kreuzen. Auch als die Windgeschwindigkeit auf 7 – 9 Knoten runter gegangen ist, lief die Snow Goose noch drei – vier Knoten. Jedenfalls segelten wir, welche Freude.

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